Abgehauen und Schuld
Es ist ja nun ein Stück her, als ich den letzten Artikel verfasste und ein Buch vorstellte. Nun habe ich wieder zwei Bücher gelesen, die ich hier vorstellen möchte, denn sie sind trotz Kinder- und Jugendliteratur (KJL) auch für Erwachsene äußerst lesenwert.
Zum einen handelt sich um “Abgehauen”, dem Nachfolgeroman von “Weggesperrt”, den ich hier schon vorgestellt habe und zum anderen um “Schuld”. Allesamt Bücher, die von der Wendezeit in der DDR handeln und gerade jetzt ins 30. Jahr nach der Wende passen und sehr lesenswert sind und von der Autorin Grit Poppe stammen.
Weggesperrt
Auch wenn man frühere Zeiten oft verklärt und auch oft genug sagt, daß früher alles besser war, möchte ich heute einmal auf ein Kapitel jüngster deutscher Geschichte in Form eines Buches aufmerksam machen, auf das mich eine Bekannte brachte und mich zutiefst erschütterte.
Wir hier in der ehemaligen DDR wussten von den sogenannten Jugendwerkhöfen der DDR. Obgleich nie offiziell darüber gesprochen wurde. Das waren spezielle Erziehungsheime und uns wurde immer eingehämmert, daß dort nur kriminelle Jugendliche einsaßen, die man umerziehen wollte. Doch wofür man eigentlich dort hin kam, das war absurd und zutiefst unmenschlich. So konnte man schon wegen Schulbummelei eingesperrt werden oder auch nur weil die Elten einen Ausreiseantrag stellten usw. Man konnte da auch eingewiesen werden, weil man Punk war, wie Depeche Mode aussah, ein “Gruftie” war – also weil man nicht ins Bild der Ideologie passte. Ähnlich wie bei Hitler.
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