“Das Volk ist überhaupt nicht der Souverän” – Albrecht Müller im Gespräch
Albrecht Müller ist Herausgeber der NachDenkSeiten und langjähriges SPD-Mitglied. Im Jahr 1972 war Müller außerdem Wahlkampfleiter von Willy Brandt.
Mit dieser konkreten politischen Erfahrung möchte Müller heute über Manipulationen und Meinungsmache aufklären. So spricht er in seinem Buch von der Kampagne für mehr private Altersvorsorge, aber auch der damals propagierten “Politik der Stärke” unter Konrad Adenauer, die dann von einer “Politik der Entspannung” abgelöst wurde.
Wie sich die verwirrte Herde auf Kurs halten lässt
Rainer Mausfelds Vortrag zu den Pleisweiler Gesprächen. Der Vortrag ist mit gut zwei Stunden recht lang geraten. Aber er war spannend und Rainer Mausfeld präsentierte viel Material, viele Anregungen, viele Daten, viele Zitate, viele Hinweise auf Literatur – der Vortrag enthält ein Bündel von nützlichen Informationen.
Rainer Mausfeld und mit ihm viele andere leben in einer anderen Welt als die Mehrheit der in unserem Land dominierenden Personen in Politik und Medienwelt. Wer das Geschehen kritisch betrachtet, ist weit weg von jenen, die in unserer Gesellschaft das Sagen haben.
Die Alternative
Über die Alternative zur neoliberalen Prägung unserer Gesellschaft spricht Anette Sorg mit Albrecht Müller. Die NachDenkSeiten sehen einen Schwerpunkt ihre Arbeit darin, alternative Vorstellungen zu entwickeln. Die Kritik am und die Verachtung für das neoliberale Modell alleine reichen nicht.
Im Gespräch kommen die verschiedenen Felder der Politik zur Sprache. Aber eben nicht nur dies. Es geht auch um zwei weitere Säulen einer anderen, einer besseren Gesellschaft: Erstens um Ethik, um die Werte, die eine Gesellschaft prägen könnten – nur der Glaube, jeder sei seines Glückes Schmied, oder auch die Einsicht, daß wir alle auf ein Stück Solidarität angewiesen sind.
Sind unsere Werte nur Börsenwerte?
Ein Prozent der Menschheit besitzt mehr als der Rest auf diesem Planeten. Diese Fakten haben mit dem vorherrschenden Wirtschaftssystem zu tun, das vor allem denen nützt, die reich sind. Es ist buchstäblich ihr Reich und alles, was in diesem Reich geschieht, hat sich nach zuvor von den Reichen auf den Weg gebrachten Gesetzen, Ansichten und Plänen zu richten.
Mit Demokratie hat das wenig bis gar nichts zu tun, nur darf man das den Massen gegenüber nicht offen aussprechen, um eine weltweite Rebellion zu verhindern. Tarnen und Täuschen ist daher eines der Hauptanliegen der obszön reichen Eliten, deren elitärer Status sich ausschließlich auf den Nullen vor dem Komma stützt.
Neueste 10 Kommentare