Was bleibt?
Zwanzig Jahre nach dem Erfolgshit “Die Flut” haben Peter Heppner (ehemals Wolfsheim) und Joachim Witt erneut zusammen einen bärenstarken Song aufgenommen.
Der Song heißt “Was bleibt?” und ich liebe solche Lieder voller schwermütiger Romantik. Ich benutze bewusst Begriffe wie schwermütige Romantik, Melancholie usw., denn düster ist die Musik in der Dark Scene keineswegs. Mich beruhigt solche Musik und ja sie gibt mir auch Kraft und spornt mich zur Kreativität an. Bei irgendwelcher Schlagermusik und/oder Mainstream-Mucke würde das bei mir nie funktionieren.
Mir ist der Mainsream zu oberflächlich und zu kurzlebig – ja in vielen Teilen sogar verschwenderisch. Selbst mit der Musik, einem wunderbaren Geschenk der Natur, geht der Mainstream geradezu inflationär um, als ginge es nur um Verkaufszahlen und Charterfolge, was man ja wunderbar an Sommerhits und sogenannten “One-Hit-Wondern” erkennen kann.
Schon allein deswegen ist mir die dunkle Szene viel lieber als der ganze andere Mist, der da täglich über den Äther gesendet wird. Beim Massengeschmack fehlt mir der Tiefgang und die Langlebigkeit und von Poesie ganz zu schweigen. Von daher wird man bei mir zu Hause nie Schlager und Massen-Pop hören. Ich bekomme bei so einer Art Musik, die da auf künstlich gemachte gute Laune setzt, eher schlechte Laune, Angstzustände und Depressionen. Und mal nur so am Rande: in keiner anderen Musikszene wird so viel gekifft, gesoffen und gekokst wie in der Schlager- und Volksmusikbranche, was wahrscheinlich auch die schreckliche Musik und Texte in dieser Szene erklärt.
Ganz anders bei Musik wie im folgenden Video. Da kommt man zur Ruhe, schöpft Kraft, der Kopf kann in Ruhe arbeiten und Gedanken werden frei.
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Schönes Lied, leicht melancholisch und passt zum kommenden Herbst. Man sollte demnächst mal durch den gelben Herbstwald wandern, wenn noch einer in der Nähe ist.
Friedhöfe bieten die perfekte Ruhe zum Nachdenken und sind zudem auch wunderschön.
Also ich weiß nicht, bei uns ist auf Friedhöfen keine Ruhe mehr. Da ist eher Krach und Trubel, auch dort wird ständig gemäht, Laub gepustet, Bäume das ganze Jahr durch beschnitten, Hecken dauern geschnitten und besägt und das alles mit Maschinen die sehr laut sind. Da trampeln ständig Grünflächenarbeiter rum. Ich weiß nicht wie es bei euch ist, bei uns ist das jetzt seit Jahren so. Also ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit ist ein Friedhof bei uns nicht mehr.
Hier ist sehr ruhig. Die gehen hier bei ihrer Arbeit eher behutsam um. Also mehr klassische Handarbeit. Ich verweile dort immer lange, denn ich muß ja immer gleich zu vier Ruhestätten (Mutter, Vater, Bruder, Kumpel).
Ich hatte schon das Vergnügen, mit Joachim Witt sehr lange sprechen zu dürfen. Das ging so ca. über eine Stunde und ich wünschte, es hätte Tage gedauert, da Herr Witt sehr tiefgründig und ein absoluter Verfechter von Fairness, Gerechtigkeit und Anstand ist. Auch mit Peter Heppner kann man solche Gespräche führen. Sehr erbauend kann ich da nur sagen.