Filmtip: Nach 40 Jahren wieder erstmals im Fernsehen
Das lasse ich mir heute Abend 22.05 Uhr nicht entgehen! Da nämlich zeigt das MDR Fernsehen den 1956 uraufgeführten DEFA Historienfilm “Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte”.
Der Film ist in der Rekordzeit von nur 83 Tagen in Quedlinburg gedreht worden. Neben 169 Schauspielern sorgten 5.000 Kleindarsteller dafür, daß der Historienstreifen zu einer der aufwendigsten und teuersten DEFA-Produktionen ihrer Zeit wurde. 1956 uraufgeführt, war die Urfassung seit 1966 nicht mehr zu sehen.
Die Urfassung ist 135 Minuten lang. Also mehr als zwei Stunden und ohne Werbung zwischendrin! Schauts Euch an! Der Film handelt vom Aufstand des einfachen Mannes gegen die Obrigkeit vor dem Hintergrund des deutschen Bauernkrieges 1525.
Der Bauernkrieg war die erste Revolution auf deutschem Boden. Die verarmten Bauern erhoben sich gegen die Obrigkeit. Noch heute zeugen Burgruinen von diesem epochalen Prozess, bei dem die Bauern das reiche Gesindel aus den Burgen zerrte und mit Mistgabeln, Dreschflegeln und Sensen totschlug.
Wer nicht weiß, wer Thomas Müntzer war, muß mal H I E R klicken.
Müntzer war der eindeutig bessere Reformator als Luther. Denn Luther setzte auf die Macht der Fürsten und dachte nicht im Traum daran, die damals bestehenden ausbeuterischen Verhältnisse zu ändern. Müntzer hingegen forderte eine gerechtere Welt für ALLE. Müntzer hielt seine Predigten auch lange vor Luther in Deutsch. Luther griff diese Idee lediglich auf und da er durch seine Anbiederung an die Fürsten über das nötige Kleingeld verfügte, konnte er es sich auch leisten, seine Bibelübersetzung drucken zu lassen. Angefangen mit der Übersetzung vom Lateinischen ins Deutsche hat jedoch Müntzer. Auch die Ehe, die für Geistliche bis damals noch untersagt war, vollzog Müntzer vor Luther.
Es geht mir gewaltig auf den Sack, daß man bei der Reformation immer nur von Luther spricht und den großartigen Reformator und Revolutionär Thomas Müntzer immer ausspart und bestenfalls nur am Rande erwähnt. Dabei war der von Müntzer angeführte sogenannte “Bauernkrieg” ein epochales Ereignis in der deutschen Geschichte. Luther hingegen war ein Arschloch! Das sage ich mal in aller Deutlichkeit. Ein Arschloch und ein Opportunist.
Schaut Euch die oben verlinkte Doku an und dann setzt Ihr Euch heute Abend mit Eurem verschissenen Saftarsch vor die Flimmerkiste und schaut Euch den Historienfilm im MDR Fernsehen an! Da könnt Ihr Banausen mal was Vernünftiges sehen, statt elenden Dreckmist, der sonst immer via Fernsehen in die Wohnzimmer dieser Republik geschleudert wird.
Also das kann man mit heute wohl nicht mehr vergleichen, hier würden sich die Menschen eher gegenseitig Totschlagen. Die würden sich heute nicht gegen die Obrigkeit erheben, sondern gegen ihresgleichen, auch wenn man sie immer mehr und besser ausbeutet, verarscht und am Nasenring durch die Arena zerrt. Hier ist doch eher Hopfen und Malz verloren, die Verblödung hat schon sehr große Außmaße angenommen und jedes Feinbild was die Glotze oder Youtube vorsetzt, wird dankend angenommen.
Hab den Film gerade gesehen. Klasse Film! Wenn man sich dagegen anschaut, was heute für Mist gedreht wird und man einen Til Schweiger als “erfolgreichsten Filmemacher” Deutschlands feiert, wird einem Angst und Bange um die kulturelle Zukunft der Deutschen.