Zuckerkulör
Das ist kein Schreibfehler, sondern so heißt der Farbstoff, den Bäcker, Köche und auch die Industrie zum Färben von Lebensmitteln verwenden. Dabei handelt es sich aber nicht um irgendwelchen chemischen Mist, sondern wie es der Name schon sagt, um reinen Farbstoff, der aus Zucker gewonnen wird und von jedem ganz leicht nachzumachen zu ist.
Er wird auch in manchen Kneipen eingesetzt, um Soßen zu färben und deswegen habe ich mir mal welchen selber gemacht. Die Schreibweise ist so wie es zu DDR-Zeiten auf den Kanistern stand, in denen sich besagter Farbstoff befand.
Er ist NICHT süß, sondern extrem bitter, denn man muß Zucker regelrecht verbrennen lassen, um Zuckerkulör zu bekommen.
Es gibt ihn auch teilweise fertig zu kaufen, aber wenn man mal bedenkt wie wenig Aufwand das macht, kann man sich sowas auch mal selbst machen. Mit der Menge komme ich so ca. ein halbes Jahr hin.
Als erstes klatscht Ihr so ca. 5 Esslöffel Zucker in eine Kasserolle und lasst den schmelzen. Wenn er beginnt zu karamellisieren, rührt Ihr mit einen HOLZLÖFFEL solange weiter bis der richtig schön schwarz ist.
Danach kommt er von der Herdplatte und wird mit so rund zwei Drittel von der Zuckermenge WARMEM Wasser abgelöscht und alles kommt wieder auf die Herdplatte bis unter ständigem Rühren alles aufgelöst ist. Das macht man so frei Schnauze! Dann wird die Platte auf die niedrigste Stufe gestellt und man lässt das so 15 Minuten reduzieren.
Leicht abkühlen lassen und dann in eine kleine Flasche füllen. Damit kommt Ihr locker ein halbes Jahr hin. Man kann damit Soßen dunkler färben, aber auch Teige. Die dunklen Brotsorten, die Ihr bestimmt kennt, sind übrigens ALLE damit gefärbt. Als gelernter Bäcker weiß ich das. In die Soße oder Eintöpfe gegeben reichen nur wenige Tropfen.
Für die Dummies wieder alles in Bildern:
Bei der Zubereitung müßt Ihr dabei stehenbleiben und kommt mir jetzt ja nicht mit dem Gerede davon, daß das alles galle-bitter wird. Das ist logisch und der Zuckerkulör dient ja auch nicht zum Süßen von Speisen, sondern zum FÄRBEN. Er ist nichts anderes als ganz natürliche dunkle Speisefarbe. Damit werden übrigens auch dunkle Biere gefärbt. Man nennt ihn auch “Invertzuckersirup”. Da habt Ihr wieder mal was gelernt, Ihr Vollpfeifen!
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