Kartoffelturm – Heut gings wieder los
Wie jedes Jahr im Mai wenn die “Eisheiligen” vorbei sind, baue ich meinen Kartoffelturm, auf den ich mich jedes Mal von neuem freue.
Ab September zur Ernte habe ich wieder bis Mitte April hinein wunderbare Kartoffeln und spare somit wieder bares Geld. Denn ich baue meinen Kartoffelturm immer sehr großzügig und die Saatkartoffeln dafür muß ich auch nicht kaufen, da ich immer ganz normale Kartoffeln verwende.
Wenn von den normal gekauften Kartoffeln ab März schon welche angekeimt sind, kommen die an einen kühlen – nicht kalten – Ort und dann im Mai nach den Eisheiligen teile ich diese mit einem Messer. Das klappt prima und so hat auch schon mein Vater im Schrebergarten die Kartoffeln in die Erde gebracht.
Klar, manche sagen, daß Kartoffeln ja nicht viel kosten, aber wenn ich mir in den Monaten bis zur neuen Aussaat 30 Euro spare, ist das bares Geld. 30 Euro haben und nicht haben, ist schon ein Unterschied, pflegte meine Mutter immer zu sagen.
Das werden wieder Kartoffeln der Extraklasse. Ohne chemischen Dünger, ohne Schnickschnack und zu 100% Bio. Da kann ich ab Herbst wieder Kartoffeln essen bis ich platze. Denn ich esse sehr gerne Kartoffeln und Kartoffelprodukte. Mit Makkaorini, Spaghetti, Spirelli und wie der ganze andere Nudelscheiß genannt wird, kann man mich nämlich jagen.
Wenn ich jetzt ein Itaker wäre, würde ich den Dreck vielleicht fressen, da ich das aber zum Glück nicht bin, stehen bei mir sehr oft Kartoffeln und Kartoffelprodukte auf dem Speiseplan.
Man hat herausgefunden, daß man sich rein theoretisch ein ganzes Leben lang nur von Kartoffeln ernähren könnte, ohne Ernährungsmangelerscheinungen zu haben. Daran sieht man mal, was alles in der Kartoffel drinsteckt. Wer Kartoffeln im Haus hat, muß nie Hunger leiden.
Das wußte auch schon der alte Preußenkönig. Der hat nämlich, um Hungersnöte vorzubeugen, Felder mit Kartoffeln anlegen und nur tagsüber von Soldaten bewachen lassen. Die Bauern, welche bis dahin Kartoffeln gar nicht kannten, glaubten dann, daß da im Feld was gutes wachsen muß, wenn es doch so streng bewacht wird. Nachts ließ er die Soldaten abziehen, damit die Leute die Kartoffeln “klauen” konnten und so brachte er die Bauern dazu, auch selbst Kartoffeln anzubauen.
Die große Auswanderungswelle in Irland wurde übrigens dadurch ausgelöst, daß die Kartoffelernten sehr schlecht waren, was an der Kartoffelfäule und dem Kartoffelkäfer lag. Die Iren litten Hunger und nicht gerade wenige wanderten aus.
An diesen zwei Beispielen sieht man, welchen Stellenwert die Kartoffel hat und daß diese Hungersnöte verhindern aber beim Fehlen auch auslösen kann.
Und wer von Euch wußte, daß Wodka aus Kartoffeln gemacht wird? Ganz bestimmt nur wieder die aller wenigsten.
Nichts desto trotz mache ich auch Kartoffelchips selber, sofern ich mal Appetit drauf haben sollte. Dafür schäle ich paar Kartoffen, hoble mit dem Gemüsehobel ganz feine Scheiben ab und lege diese auf mit Backpapier ausgelegtes Backblech, streue ein klein wenig Salz über die Kartoffelscheiben und “backe” diese bei ca. 100 Grad im Backofen bis sie schön knusprig braun sind.
Das sind dann richtige Kartoffelchips, die garantiert nicht dick machen.
Aber nun wißt Ihr ja gar nicht, wie man einen Kartoffelturm baut. Die Anleitung dazu findet Ihr HIER.
Von Kartoffeln, Leinöl und Quark kann man sich ein Leben lang ausschließlich ernähren, das beweisen die Sorben und Deutschen in der Lausitz. Mein Ding ist es trotzdem nicht, d. h. ich _muss_ auch ab und zu was anderes essen. Aber z. B. Kartoffelbrot ist ja auch was Feines. Bleibt ewig frisch und locker (fast zu locker).
Danke für das Kartoffelchips-”Rezept”. Mach ich demnächst auch mal.
Also Kartoffeln und Quark mache ich ohne Leinöl. Ich nehme da Sahnequark, gehackte Zwiebel, Kräuter, Salz, Pfeffer und etwas Milch zum Verrühren und dazu Pellkartoffeln. Keine Salzkartoffeln.
Man kann so vieles aus Kartoffeln machen. Es macht eben nur bissl Arbeit, aber darüber muß man hinwegsehen. Im Fernsehen zeigten sie mal beim Thema Kartoffeln so eine typische Studenten-WG, wo fast nur Nudeln gefressen werden und die Studenten sollten mal Kartoffeln kochen. Schon als ich sah wie die in der Küche zu Gange waren, wurde mir schlecht. Schälen und Schnippeln alles im Sitzen. Da würde ich auch ewig brauchen. Alles was mit Kochen zu tun hat, macht man grundsätzlich im Stehen, damit man mehr Bewegungsfreiheit hat.
Ich bin auf dem Standpunkt, alles was eine Frau im Haushalt kann, muß man als Mann auch können. Man kann sich nämlich nicht drauf verlassen, daß immer eine Frau im Haushalt ist. Die kann mal krank werden, abhauen oder sterben. Was dann? Ich kenne genug Kerle, die nach außen hin den großen Max machen und wenn dann die Alte nicht mehr da ist, jammern sie herum wie die kleinen Kinder und sitzen mit üngebügelten Hemden, an denen die Knöpfe fehlen in der Kneipe.