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M'era Luna

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Schattenreich

Raus aus dem Alltag und rein in eine Welt mit einer Musikmischung aus Dark Wave und Gothic Rock. Zum Start auf die Grafik klicken.

Hinweis

Eine Meinungsäußerung wird nicht schon wegen ihrer herabsetzenden Wirkung für Dritte zur Schmähung. Auch eine überzogene und selbst eine ausfällige Kritik macht für sich genommen eine Äußerung noch nicht zur Schmähung. Eine herabsetzende Äußerung nimmt vielmehr erst dann den Charakter der Schmähung an, wenn in ihr nicht mehr die Auseinandersetzung in der Sache, sondern die Diffamierung der Person im Vordergrund steht (BVerfGE NJW 1991, 95–97 = BVerfGE 82, 272–285)

Artikel 2 GG

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.

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Unter Bäckern

So, damit Ihr mal seht, wie es so in der Bäckerei ist. In der Doku ist vieles maschinisiert, aber im Grunde gehts so zu in der Bäckerei. Viel Arbeit, körperlich schwer, mies bezahlt aber kein schlechter Job.

Nachts um 2 geht’s los. Wenn andere noch den Arsch in der Furzmulde drehen, steht der Bäcker schon da und macht das, was andere fressen wollen und teilweise achtlos wegwerfen. Schwerer Job, liebe Freunde! Aber alles in allem war’s auch nie ein schlechter Job.

In der Doku trinken sie zur Pause Kaffee. Ich selber habe immer Bier getrunken und ‘ne Wurstsemmel dazu. Auch als ich noch als Angestellter im Großbetrieb gearbeitet habe. Dieses Privileg hatte ich mir verdient. Schöne frische Semmel mit frischer Wurst drauf und dazu ein kaltes Bier, konnten auch mal zwei oder drei sein.

Auch wenn ich nicht mehr viel vom Arbeiten halte so kann ich jedem jungen Menschen, der noch nicht weiß was er mal machen will, raten, Bäcker zu werden. Man hat es immer warm, immer genug zu essen und backen verlernt man auch nicht. Ist wie mit dem Schwimmen. Außerdem ist Bäcker ein sehr ehrenwerter Beruf und das Geilste ist, daß man nachts bzw. sehr früh morgens arbeitet und spätestens 9 Uhr morgens wieder zu Hause ist.

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Wenn man es gut erwischt, hat man auch gute Kollegen und feiert auch Weihnachten. Die Weihnachtsfeiern hatten bei uns zwar wenig mit Weihnachten zu tun und waren eher vorgezogenes Silvester mit Druckbetankung, aber wer gerne mal einen säuft, hat da seinen Spaß dran. Ich für meinen Teil konnte mich immer nur noch an den Anfang der Weihnachtsfeier erinnern und was danach passierte, war für mich ein schwarzes Loch. Ich kann mich noch an eine Weihnachtsfeier erinnern, wo ich es zwar bis nach Hause schaffte, dann aber im Treppenhaus an die Briefkästen knallte und davor gepennt habe. Ein Hausbewohner fand mich dann und brachte mich die Treppen hoch. Von der Weihnachtsfeier weiß ich noch, daß ein 16jähriges Lehrlingsmädchen extra zu uns Brotbäckern kam, weil die scharf auf mich war. Mit der hatte ich sogar was. Die war sehr hübsch, ich war 22 und in der Blüte meines Lebens. Auf mich waren zu der damaligen Zeit einige Lerhlingsmädels scharf. Aus Respekt zähle ich die aber jetzt nicht alle auf. Die Feiern waren immer am Samstag vorm 4. Advent. Nachmitags 15 Uhr gings los und da wurde einer aufgebrüht, daß man sich wunderte, wie überhaupt so viel Alkohol in einen Körper passen kann. Gesoffen, gegrölt, gejubelt, getanzt. Einfach nur herrlich! Bier, Schnaps, Wein, Bowle, Grog, Glühwein, Wermuth, Likör … alles gesoffen! Ich kann mich nicht erinnern, daß wir da jemals alkoholfreie Getränke hatten. Auf dem Heimweg in Pfützen gefallen, auf Glatteis ausgerutscht – alles ohne Schaden überstanden. Da können die Moral- und Gesundheitsapostel erzählen was sie wollen! Es gibt nichts Schöneres, als sich in geselliger Runde die Birne vollzusaufen. Nichttrinker und Nichtraucher lade ich persönlich zu Feierlichkeiten ja auch gar nicht erst ein, weil das für mich Spaßbremsen sind. Wer zu mir nach Hause kommt und darauf hofft, daß ich Limo oder Selters ausschenke, wird bitter enttäuscht. Sowas habe ich gar nicht im Haus. Höchstens mal “Limo-Ersatz”, der sich als Alkopop alá Smirnoff Ice usw. entpuppt.

Weil wir gerade so schön beim Nähkästchenplaudern sind: Ich hatte sogar mal zwei Arbeitskollegen, mit denen ich regelmäßig an einem Wochenende ins Erzgebirge in eine Pension fuhr und den Ausflug nannten wir “Alkoholtrainingslager”. War noch zu D-Mark-Zeiten. Da hatten wir zu dritt ca. 600 D-Mark versoffen. Wir hatten ja im 3-Schichtsystem realtiv gut verdient mit Zuschlägen (Nachtzuschlag, Ofenzuschlag, Staubzuschlag, Erschwerniszuschlag). Ja das gabs damals noch: Zuschläge! Steuerfrei! Ein heutiges Fremdwort im Arbeitsleben. Das waren auf die Stunde zwar nur Pfennigbeträge, aber die haben sich in der Masse summiert. Da wusste man noch, warum man arbeiten geht und da bin ich sehr gerne arbeiten gegangen. Hab mich auch nie beklagt und war meist schon eine halbe Stunde vor Schichtbeginn da, weil ich es mochte, die Schicht langsam angehen zu lassen. Auch mein Chef (Produktionsleiter) war super. Das war ‘n Fischkopp und sein Sohn etwa in meinem Alter und glühender Depeche-Mode-Fan. Der Fischkopp war ein guter Chef. Spaß ohne Ende und manchmal hat er früh (er kam immer erst 3.30 Uhr) gleich erzählt was er abends zuvor gemacht hat. Aber nicht ohne sich vorher aus dem Wandschrank im Gang erstmal eine Bier zu nehmen. Früh 3.30 Uhr! “Gestern abend mit Frau ‘ne schöne Flasche Wein getrunken und dann rumgevögelt! Das war schön! Glaubst, Jung’?” Heute ist das doch alles undenkbar! Heute würden gleich irgendwelche selbst ernannte “Frauenbeauftragte” und vertrocknete Emanzen ich über “sexuelle Belästigung” beschweren. Außerdem wird ja heute egal in welchem Betrieb alles dafür getan, daß es keinen Zusammenhalt unter der Belegschaft gibt. Allein deswegen lohnt es sich schon gar nicht mehr, arbeiten zu gehen. Heute ist jeder des anderen Feind und froh, wenn er aus der Malochenbutze raus darf. Da kann Arbeit ja auch keinen Spaß mehr machen. In meinem Betrieb gab es auch nie “Probezeit”. Dieser Unsinn hatte sich erst Ende der 90er Jahre im Osten etabliert. Wir im Osten kannten das Wort vorher gar nicht. Die beiden Brotbäckereien, in denen ich arbeitete, sind abgerissen und der Hauptbetrieb isat heute auch nur noch ein Fall für die Abrissbirne, die wohl auch demnächst in Stellung gebracht werden wird.

Als der Betrieb schließen mußte, weil den ein Wessi absichtlich konkurs gehen ließ, war ich dann paar Jahre bei einem anderen Bäcker angestellt, der auch nie “Probezeit” vereinbarte. “Du bist da und gut ist”, waren seine Worte. Da hatte ich zwar auch keinen Arbeitsvertrag in dem Sinne und der war auch nicht nötig. Ich bekam neben dem Lohn Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und wenn er in Urlaub fuhr und ich ganz alleine war, gab es danach meist 300 D-Mark als “Prämie” dafür, daß der Laden weiterhin lief. Bar auf die Hand.

Ja liebe Freunde der mexikanischen Wassersuppe! Ich kenne noch eine andere Arbeitswelt, die nicht von Ausbeutung, Auslutscherei, Hektik, Stress und Ellenbogenmentalität geprägt war. Wir hatten auch Hierarchien, aber im Gegensatz zu heute konnte JEDER in der Hierarchie aufsteigen, ohne den Neid anderer fürchten zu müssen. Den westdeutschen Lesern meines Blogs hier scheint diese Arbeitswelt fremd zu sein, aber sie hat über Jahrzehnte bestens funktioniert und ich glaube sogar, daß es so etwas ähnliches auch mal im Westen unserer  Republik gab.

Wir müssen mal realisieren, daß der heutige Neoliberalismus ein Experiment war, das gescheitert ist und wenn etwas scheitert, dann sollte man auch nicht mehr daran festhalten. Wir müssen mal damit anfangen, die Arbeit anderer zu respektieren. Der Müllmann, die Klofrau, die Krankenschwester etc.pp. sind genau so wichtig wie der Architekt, der Wissenschaftler, der Arzt usw. Jeder Beruf – und ich sage bewusst Beruf und vermeide das Wort “Job” – ist vom anderen abhängig. Jeder ist nicht mehr oder weniger wichtig als der andere. Wir brauchen einander und das müssen wir endlich mal erkennen. Bankenzocker, Fußballmanager und ähnliche Heinis mal ausgenommen.

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